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Schlagwort: Empirische Literaturwissenschaft
Beschreibung: Die Empirische Literaturwissenschaft verfolgt das Ziel, die Handlungszusammenhänge zu erforschen, die das Literatursystem zu verschiedenen Zeiten und unter bestimmten gesellschaftlichen Umständen konstituieren. Untersucht werden Produktion, Verarbeitung und Vermittlung von Literatur, vor allem aber ihre Rezeption. Zu ihrer Erforschung werden in erster Linie erfahrungswissenschaftliche (empirische) Methoden eingesetzt. In Deutschland ist die Empirische Literaturwissenschaft als eine eigene Forschungsrichtung aus dem ‚Methodenstreit’ der 1970er Jahre hervorgegangen. Dabei stand der Gedanke im Vordergrund, der Literaturwissenschaft ein wissenschaftstheoretisch durchdachtes Fundament zu geben, ihre Verfahren und Ergebnisse dem Anspruch der Nachvollziehbarkeit und Nachprüfbarkeit zu unterstellen und der (ethischen oder politischen) Forderung eines gesellschaftlichen Nutzens gerecht zu werden. Erkenntnistheoretische Basis sind verschieden starke Varianten eines Konstruktivismus. Die Empirische Literaturwissenschaft nimmt das Anliegen der Rezeptionsästhetik auf, den Leser als wichtiges Moment von Textkonstitution und Interpretation zu berücksichtigen, bedient sich jedoch psychologischer und soziologischer Methoden, um faktische Rezeptionsprozesse zu untersuchen. Ein vergleichbares Anliegen, wenn auch mit anderen Verfahren, verfolgen heute die Cognitive Poetics.
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